Mehrheit will Guttenberg zurück

Fri, Mar 11, 2011

Erst letzte Woche legte Karl-Theodor zu Guttenberg alle seine Ämter nieder und trat vom Posten des Außenministers zurück. Grund war die sogenannte Plagiats-Affäre. Ihm wird vorgeworfen, Teile seiner Doktorarbeit abgeschrieben zu haben. Darauf entbrannte eine heftige Diskussion, bei der Guttenberg viel Spott und Kritik einstecken muss. Seine Beliebtheit nimmt mittlerweile immer mehr zu.

Laut aktuellen ARD-Deutschlandtrend sind 73 Prozent der Deutschen mit seiner Arbeit zufrieden. Im letzten Monat behaupteten dies nur 68 Prozent der Befragten. Die Umfrage verheimlicht aber nicht die Kritik der Menschen, knapp 75 Prozent meinten, Guttenberg habe getäuscht und betrogen. Auf Grund der Erschleichung eines Doktortitels habe er klar gegen Gesetze verstoßen. Somit war sein Rücktritt die einzig logische Konsequenz und er habe damit ein Gespür dafür bewiesen “was Menschen von der Politik erwarten”.

Eine von Forsa in Auftrag gegebene Umfrage bestätigt andererseits den Wunsch der Bevölkerung nach einer Rückkehr Guttenbergs in die Politik. Rund 62 Prozent der Befragten sprachen sich für ein Comeback aus. Sogar 41 Prozent möchten, dass Guttenberg bei der 2013 stattfindenden Bundestagswahl als Kanzlerkandidat antritt. Zum Vergleich: 44 Prozent stimmten für die amtierende Bundeskanzlerin Angela Merkel. Aber auch Guttenbergs Nachfolger, Thomas de Maiziére, schneidet in den Umfragen gut ab. Mehr als die Hälfte der Deutschen sind mit seiner Arbeit als Außenminister zufrieden. In seiner Zeit als Innenminister landete er mit 48 Prozent Zuspruch vergleichsweise tiefer in der Rangliste der beliebtesten Politiker.

Gestern abend erfolgte die offizielle Verabschiedung Guttenbergs auf dem Paradeplatz des Bendlerblocks. Begleitet wurde er von seinem Vater, seiner Frau und den zwei Töchtern. Weitere Teilnehmer waren die drei vorhergehenden Außenminister Jung, Scharping und Scholz sowie Kanzlerin Merkel. Auch sie äußerte den Wunsch, Guttenberg möge nach einer angemessenen Zeitdauer in die Politik zurückkehren. Besonderes Lob erhielt er von seinem Nachfolger, der während der Abschiedszeremonie sagte: “Sie waren mit Herzblut Verteidigungsminister. Die Soldaten lagen Ihnen am Herzen.”

Derzeit hat sich der ehemalige Verteidigungsminister ins Private zurückgezogen. Zu einem möglichen Comeback äußerte er sich noch nicht.