In Bahrain wurde der Notstand verhängt. Auf dem Perlenplatz sind Polizei und Militär mit Gewalt gegen die Demonstranten vorgegangen. Offenbar wurden bei den Auseinandersetzungen zwei Menschen getötet. Internet und Mobilfunknetz wurden von den Sicherheitskräften gestört. Mehrfach waren auf dem Perlenplatz Schüsse zu hören. Einige Zelte der Demonstranten standen in Flammen.
Die Soldaten und Sicherheitskräfte sind Berichten zufolge gegen Hunderte Regierungsgegner vorgegangen. Bislang wurden die beiden Todesopfer von offizieller Seite noch nicht bestätigt. Kurz nach Tagesanbruch rückten Polizisten und Militäreinheiten am Mittwoch auf den Perlenplatz in der Hauptstadt Manama vor. Gegen die Menschenmenge, die sich im Zuge der anhaltenden Demonstrationen auf dem Perlenplatz versammelte, setzten Polizei und Militär Tränengas ein. Während der Auseinandersetzungen zogen Tränengasschwaden über den Perlenplatz. Mehrfach ist schwarzer Rauch aufgestiegen. Über dem Geschehen kreisten mehrere Hubschrauber.
Bislang ist unklar, ob an dem Einsatz auch Soldaten aus anderen Golfstaaten beteiligt waren. Sie wurden zur Unterstützung der sunnitischen Monarchie in den von Unruhen geplagten Golfstaat entsandt. Auf Bitten der Regierung brachen unter der Führung von Saudi-Arabien 1000 Soldaten nach Bahrain auf. Die Demonstranten, die sich auf dem Perlenplatz versammelten, flohen beim Sturm durch Polizei und Militär in die Seitenstraßen. In der Stadtmitte war das Mobilfunknetz gestört. Auch das Internet soll sich beachtlich verlangsamt haben. Aus Protest gegen das Vorgehen der Sicherheitskräfte gingen in mehreren schiitischen Dörfern die Menschen am Morgen in die Moscheen, um zu beten.
Bei den Protesten sollen einige Menschen Feuer angezündet haben. Aus mehreren Orten in schiitischen Gebieten kam die Meldung, dass es zu Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften gekommen sei. Schon einmal hatten die Sicherheitskräfte Ende vergangenen Monats den Perlenplatz geräumt. Nachdem es erneut zu tödlichen Auseinandersetzungen zwischen Militäreinheiten und Demonstranten kam, wurde der Perlenplatz abermals besetzt. Am Dienstag rief der König von Bahrain aufgrund der anhaltenden Proteste den Notstand aus. Zudem wies er das Militär an, gegen die Unruhen im Golfstaat vorzugehen.