Rettungsarbeiten am AKW Fukushima unterbrochen

Wed, Mar 23, 2011

Am havarierten Atomkraftwerk Fukushima behindert die hohe Radioaktivität zunehmend die Rettungsarbeiten. Erneut mussten die Maßnahmen zur Rettung des AKW unterbrochen werden. Die Umgebung von Fukushima wurde abermals von heftigen Nachbeben erschüttert. Aufgrund der erhöhten Radioaktivität hat die Betreibergesellschaft Tepco die Arbeiten im Block 2 unterbrochen.

Ziel der Arbeiten im Block 2 ist die Instandsetzung der Reaktortechnik. Wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete, wurde zuletzt eine Radioaktivität von 500 Millisievert je Stunde gemessen. Je nach Region liegt die natürliche Hintergrundstrahlung bei 2 Millisievert pro Jahr. Es wird befürchtet, dass im Block 2 bei einer Explosion in der vergangenen Woche der innere Reaktorbehälter beschädigt wurde.

Die zuständigen Techniker wollten wie bereits im Reaktorblock 3 auch im Block 2 zunächst die Beleuchtung im Kontrollraum wiederherstellen. Zudem sollten die Messinstrumente mit Strom versorgt werden. Der Sprecher der Atomsicherheitsbehörde, Hidehiko Nishiyama, erklärte, dass der Reaktor im Block 1 der Anlage aufgrund von steigenden Temperaturen derzeit von außen mit Wasser gekühlt wird. Ein ähnlicher Einsatz soll auch im Reaktorblock 4 begonnen haben. In diesem sei es nach Angaben von Nishiyama das Ziel, das Abklingbecken, in dem sich abgebrannte Kernbrennstäbe befinden, zu kühlen.

Der Sprecher der Atomsicherheitsbehörde teilte mit, dass am Nachmittag bei Block 3 ein weiterer Feuerwehreinsatz zur Kühlung der havarierten Anlage geplant sei. Die Betreiber wollen im Anschluss versuchen, in den Reaktorblöcken die regulären Kühlsysteme wieder in Gang zu bringen. Nach dem Erdbeben und dem Tsunami am 11. März 2011 sind die Kühlsysteme im AKW Fukushima ausgefallen. Der NISA-Sprecher betonte, dass die Instandsetzung der Kühlsysteme im Block 1 bis Freitag erfolgen soll.

Japans Regierung hat währenddessen einen Lieferstopp für Gemüse aus der betroffenen Präfektur verhängt. Berichten zufolge veranlasst die Verstrahlung der Umwelt nun eine Ausweitung des Lieferstopps. Von dem japanischen Gesundheitsministerium wurde nun eine Liste mit 11 Gemüsesorten veröffentlicht, bei denen eine zum Teil drastisch erhöhte Radioaktivität nachgewiesen wurde.