Union bricht in Wählergunst ein

Wed, Mar 23, 2011

Aufgrund der Atomkatastrophe in Japan und der beschlossenen Kehrtwende in der deutschen Atompolitik bricht die Union laut aktuellen Umfrageergebnissen in der Wählergunst ein. Die Grünen können weiter zulegen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die CDU/CSU im Wahltrend von „Stern“ und RTL um drei Punkte. Mit aktuell 33 Prozent erreicht die Union den schlechtesten Wert seit Mitte November.

Nach der am Mittwoch veröffentlichten Forsa-Umfrage gewannen die Grünen erneut zwei Punkte. Damit erreichen sie aktuell 20 Prozent. Auch die SPD hat einen Punkt verloren und liegt derzeit bei 25 Prozent. Unverändert sind die Umfrageergebnisse der Linken und der FDP. Während „Die Linke“ aktuell auf 9 Prozent kommt, liegt die FPD bei 5 Prozent. 8 Prozent der Wähler würden für die sonstigen Parteien stimmen.

Bundesweit liegt Rot-Grün kurz vor den wichtigen Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg mit 45 Prozent sieben Punkte vor Schwarz-Gelb. Die schwarze-gelbe Koalition kommt aktuell nur auf 38 Prozent. Nach Einschätzungen von Forsa-Chef Manfred Güllner hat der Union das jüngst beschlossene Atommoratorium geschadet. Fast drei Viertel der Befragten sehen in dem Atommoratorium und dem damit verbundenen Abschalten der sieben ältesten Meiler für den Zeitraum von drei Monaten lediglich eine Wahltaktik. Insgesamt 71 Prozent werteten das Atommoratorium als opportunistisch.

Die Stammwähler der Union, die erfahrungsgemäß vordergründig zu den Befürwortern der Kernkraft gehören, sind nach Angaben des Forsa-Instituts durch die abrupte Kehrtwende von Kanzlerin Merkel irritiert. Laut Güllner argumentieren die Anhänger der Union mit Blick auf den Erhalt der Kernkraft, dass sich in Deutschland bislang nichts geändert hat. Auch das Ansehen von Angela Merkel hat unter der Kehrtwende in der Atompolitik gelitten.

Laut einer Stern-Umfrage bewertet nur noch jeder Zweite Angela Merkel als glaubwürdig. Vor anderthalb Jahren schätzten noch 68 Prozent der Befragten die Kanzlerin in dieser Form ein. Der Umfrage zufolge sank ihr Sympathiewert zudem um 17 Punkte auf nur noch 55 Prozent.