Grüne sprechen sich für neuen Politikstil aus

Mon, Mar 28, 2011

In Baden-Württemberg setzen sich die Grünen für einen neuen Politikstil ein. Unter der Führung von Winfried Kretschmann wollen sie durch den neuen Stil auf alle Bürger zugehen. Der Grünen-Politiker erklärte am Montag, dass die Partei eine Politik des Gehörtwerdens durchführen möchte. Mit 24,2 Prozent erzielten die Grünen ein Rekordergebnis bei den Landtagswahlen.

Auch am Tag nach den Wahlen zeigen sich die Grünen in Baden-Württemberg zufrieden. Winfried Kretschmann erklärte, dass er in erster Linie seinem Land verpflichtet sei. Danach kommt die Partei und an letzter Stelle seine Person. Mit seinen Worten zitierte er den Ex-Ministerpräsidenten Erwin Teufel. Mit Blick auf den scheidenden CDU-Regierungschef Stefan Mappus kündigte Kretschmann an, dass die Grünen den konfrontativen Stil beenden werden. Er passe nicht zu Baden-Württemberg.

Kretschmann unterstrich im Gespräch mit den Medien, dass die Wähler in Baden-Württemberg eine politische Zäsur geschaffen hätten. Nach 58 Jahren muss die CDU nach der Landtagswahl am Sonntag zurück auf die Oppositionsbänke. Winfried Kretschmann möchte nach eigenen Aussagen mit SPD-Spitzenkandidat Nils Schmid eine Koalition auf Augenhöhe führen. Dabei sprach sich der Grünen-Chef für einen kooperativen Stil aus.

Auch Claudia Roth, Parteichefin der Grünen, zeigte sich mit Blick auf das Wahlergebnis in Baden-Württemberg äußerst zufrieden. Cem Özdemir und Jürgen Trittin sprachen mit Blick auf das Ergebnis von einer großen Verantwortung. Özdemir unterstrich, dass die Erwartungen an die Partei immens seien. Positiv reagierte auch Renate Künast. Die Co-Fraktionschefin erklärte, dass sie nach der Abgeordnetenhauswahl im September im Kampf um das Regierungsamt deutlichen Rückenwind spüre. Laut Özdemir handelt es sich bei dem Wahlergebnis auch um eine klare Botschaft dafür, dass die Menschen in Deutschland einen Atomausstieg wünschen.

Gegenüber ökologischen Unternehmen kündigte Kretschmann währenddessen einen freundlichen Kurs an. Er wolle den Umbau des Stromversorgers EnBW zu einem Unternehmen mit dem Schwerpunkt auf erneuerbare Energie zügig vorantreiben. Laut Kretschmann sei es eine der ersten Aufgaben zu verhindern, dass Mappus Aufsichtsräte bestelle.