Ägyptens Ex-Präsident in Untersuchungshaft

Wed, Apr 13, 2011

Husni Mubarak, Ex-Präsident Ägyptens befindet sich in Untersuchungshaft. Er wurde zusammen mit seinen beiden Söhnen von der Staatsanwaltschaft festgenommen. Grund für die Festnahme sind die Vorwürfe zur Korruption und zum Amtsmissbrauch. Da er sich derzeit in einem Krankenhaus aufhält, ist er nicht im Gefängnis unterbracht. Er wird stattdessen in der Klinik verhört.

Endlich konnte der Haftbefehl der Staatswanwaltschaft an dem 82-jährigen Mubarak sowie seinen zwei Söhnen Gamal und Alaavollstreckt werden. Inhalt dieses Befehls waren neben dem Amtsmissbrauch und dem Vorwurf der Korruption auch die Annahme, dass er öffentliche Gelder veruntreut und unterschlagen haben soll. Die Vernehmung des Ex-Präsidenten wird derzeit im Krankenhaus vorgenommen, in dem sich Mubarak wegen Herzbeschwerden befindet.

Vor dem Krankenhaus im Badeort Scharm el Scheich kam es zu Protesten von unzähligen Menschen, die sich für eine Todesstrafe des ehemaligen Diktators aussprachen. Darüber hinaus wurden viele Patienten dazu aufgefordert, das Gebäude aus Sicherheitsgründen zu verlassen, was die Menschen zu weiteren Protesten veranlasste. Die Söhne Mubaraks dagegen wurden direkt zum Gerichtsgebäude des Ortes gebracht, vor dem es ebenfalls zu einer Versammlung von schätzungsweise 2.000 Menschen kam. Laut Zeugenaussagen bewarfen sie das Fahrzeug, in dem Gamal und Alaa vorgefahren wurden mit Gegenständen wie Wasserflaschen und Steinen.

Laut neuesten Meldungen soll sich die Untersuchungshaft zunächst über einen Zeitraum von 15 Tagen erstrecken. Außerdem werden Ermittlungen gegen weitere Funktionäre des ägyptischen Regimes angestrengt. Derzeit sind viele von ihnen unter Hausarrest gestellt worden. Besonders pikant ist die Rolle von Gamal Mubarak, der seinem Vater als Präsident nachfolgen sollte und wahrscheinlich Personen bezahlte, die Protestanten auf dem Tahir-Platz in Kairo, Ägyptens Hauptstadt, zusammengeschlagen haben. Bei diesem Vorfall und weiteren Protesten im Januar und Februar diesen Jahres wurden insgesamt rund 800 Menschen getötet.