Schiffskollision auf Nord-Ostseekanal fordert Todesopfer

Thu, Apr 14, 2011

Am Donnerstagmorgen sind bei einer Schiffskollision auf dem Nord-Ostseekanal zwei Männer ums Leben gekommen. Die Kollision ereignete sich bei dichtem Nebel. Ein dritter Mann wurde Berichten zufolge lebensgefährlich verletzt. Ein viertes Opfer erlitt schwere Verletzungen. Aufgrund der Kollision war einer der beiden Frachter nicht mehr fahrfähig und musste von einem Schlepper aus dem Kanal gebracht werden.

Bislang gab es zur Ursache der Havarie noch keine genauen Erkenntnisse. Mehr als 100 Einsatzkräfte eilten am Morgen zu dem Unglücksort. Der Zusammenstoß der beiden Frachter ereignete sich kurz nach 7 Uhr in Höhe Albersdorf nahe der Grünentaler Hochbrücke. Das unter britischer Flagge fahrende Containerschiff „OOCL Finnland“ stieß mit dem russischen Frachter „Tyumen-2“ zusammen. Nach Berichten des Havariekommandos von Bund und Küstenländern in Cuxhaven hatte das Containerschiff OOCL Finnland eine Länge von rund 150 m.

Aufgrund des Zusammenstoßes stürzte die Brücke des russischen Frachters, der eine Länge von ungefähr 116 m hatte, auf das Vorschiff von der OOCL Finnland. Wie die Rettungsleitstelle Westküste mitteilte, wurde ein Mann, bei es sich wahrscheinlich um einen Lotsen handelte, mit heruntergerissen. Er kam bei dem Unfall ums Leben. Ein zweiter Lotse starb auf dem russischen Frachter. Zudem wurden zwei Besatzungsmitglieder der Tyuman-2 schwer verletzt. Sie wurden in das Krankenhaus in Heide gebracht.

Die Einsatzkräfte erklärten, dass es keine Vermissten gebe. Thomas Fischer, Sprecher des Wasser- und Schifffahrtsamts Brunnsbüttel, erklärte, dass das komplette Steuerhaus infolge der Kollision verschwunden sei. Eine Havarie dieses Ausmaßes sei laut Fischer sehr selten. Die Einsatzkräfte mussten auf verschiedene Kanalfähren steigen, um auf die beiden Frachter zu gelangen. Von den Fähren wurden sie zum Unfallort gebracht.

Am Vormittag musste der Kanal aufgrund der Havarie vollständig gesperrt werden. Der Verkehr vor den Schleusen Kiel und Brunnsbüttel staute sich. Erst nachdem ein Peilschiff den Unfallort genauer nach Trümmern untersucht hat, soll der Kanal für den Verkehr wieder freigegeben werden.