Neues Grippemedikament ermöglicht schnelleren Schutz

Fri, Apr 22, 2011

Amerikanischen Forschern ist es im Rahmen einer Studie gelungen ein neues Grippemedikament zu entwickeln. Das neue Mittel soll im Vergleich zur herkömmlichen Grippeimpfung schneller und wirkungsvoller sein. Wie die Wissenschaftler erklärten, kann es zudem vor allen Virustypen schützen.

Bei dem neuen Grippemedikament kommt der natürliche Botenstoff GM-CSF zum Einsatz. Der Wachstumsfaktor ermöglicht eine so starke Aktivierung der Immunzellen im Lungengewebe, dass diese sämtliche Arten von Grippeviren ausschalten können. Das neue Grippemedikament wurde im Rahmen der Studie bereits an Mäusen getestet. Nach Angaben der Wissenschaftler konnte das Mittel seine Wirkung an den Tieren eindrucksvoll unter Beweis stellen.

Im Tierversuch hat der natürliche Botenstoff den sonst tödlichen Verlauf einer schweren Infektion verhindern können. Eine solche Therapie wirkt nach Einschätzungen der Forscher im Vergleich zu einer Impfung sehr schnell. Zudem darf angenommen werden, dass sie gegen alle Typen von Grippeviren wirkt. Die Inhalation des Mittels sei zudem auch bei Patienten möglich, die bereits erkrankt sind. In diesem Fall würde der Botenstoff den Krankheitsverlauf abmildern.

Jährlich erkranken weltweit nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO drei bis fünf Millionen Menschen an dem saisonalen Influenzavirus. Rund 250.000 bis 500.000 sterben an der Grippe. Der Leiter der Forschungsgruppe, die sich mit dem neuen Grippemedikament auseinandersetzte, erklärte, dass bessere Methoden für den Grippeschutz dringend benötigt werden. Nur die jährliche Impfung bietet bislang die Möglichkeit, sich aktiv vor einer Infektion zu schützen.

Allerdings muss die Grippeimpfung mindestens zwei Wochen vor dem ersten Kontakt mit dem Virus erfolgen. Zudem wirkt sie ausschließlich gegen den ausgewählten Virustyp. Durch eine Impfung wird das adaptive Immunsystem aktiviert. Dieses bekämpft mit Antikörpern und Immunzellen spezielle Erreger. Das angeborene Immunsystem ist dagegen dazu in der Lage, Abwehrmaßnahmen viel schneller und unabhängig von der genauen Erregerart in Gang zu setzen.

Den amerikanischen Wissenschaftlern ist es gelungen, die Immunabwehr in der Lunge, die angeboren ist, gegen die Grippeviren zu mobilisieren.