Bahn bekommt Konkurrenz durch Fernbusse

Tue, Apr 26, 2011

Bald soll ein Fernbus-Markt eröffnen und die Bahn befürchtet im Zuge der Eröffnung, dass der Gewinn abnehmen könnte, da die Zuggäste ausbleiben könnten. Nun will selbst der Schienenverkehr in diesen Bereich investieren.

Bahn-Vorstand Ulrich Homburg sagte nun zu der Financial Times Deutschland, dass der Fernbusmarkt ohne Frage ein hohes Risiko für den Schienenverkehr darstellt. Jeder Euro, welcher hier an den Fernbusverkehr verloren geht, ist auch schon ein Euro operativer Gewinn weniger. Homburg sagte, dass nun alle wichtigen Vorkehrungen getroffen werden, um selbst eine wichtige Rolle auf diesem Markt zu spielen. Bereits jetzt sei die Bahn schon ein wichtiger Betreiber für die verschiedenen Busse. Mindestens 50 Prozent Marktanteil will die Bahn mit den Fernbussen erreichen. Homburg sagte, wenn dieses Ziel nicht erreicht wird, dann wird das Handwerk nicht richtig verstanden. Die Anlaufphase wurde auf drei bis fünf Jahre gesetzt. Bis dahin soll ein Umsatz in dreistelliger Millionenhöhe erreicht werden. Ganz ungefährlich ist dieses Vorhaben aber nicht. Greifen die Menschen immer mehr auf die Fernbusse zurück, dann kann es zur Ausdünnung des ICE-Netzes führen. Vor allem schwächer ausgelastete Randnetze könnte dies betreffen. Der Bahn-Vorstand gab auch des weiteren bekannt, dass sein Unternehmen auch weiterhin im Ausland nach Zukäufen Ausschau hält. Der Blick gilt dabei vor allem dem zum verkaufstehenden zweitgrößten Spanischen Busbetreibers Avanza. Allerdings müssen sich alle Angebote bei der Bahn sinnvoll ergänzen und auch die Preise müssen stimmen. Sollten diese Voraussetzungen nicht gegeben sein, dann wird auch kein Geschäft mit Avanza vollzogen.

Auch in den französischen Markt wurden bereits erste Erwartungen gesteckt, da die Bahn da an fast allem interessiert ist, was Bus und Bahn betrifft. Wenn beispielsweise die Deutsche Bahn in Frankreich über längere Zeit eine Rolle spielen würde, dann könnte ein Marktanteil von mindestens 10 Prozent erreicht werden.