Anteil der Schüler mit depressiven Stimmungen steigt

Fri, Apr 29, 2011

Der Anteil der Schüler, die an depressiven Stimmungen leiden, steigt kontinuierlich an. Das hat eine neue Studie ergeben. Den Studienergebnissen zufolge fordern der Stress in der Schule und der Leistungsdruck bei vielen Schülern in der Bundesrepublik ihren Tribut. Immer mehr Jungen und Mädchen im Alter von bis zu 18 Jahren kämpfen mit depressiven Stimmungen.

Die Gesundheitsstudie, die von der Deutschen Angestellten Krankenkasse DAK in Zusammenarbeit mit der Leuphana Universität Lüneburg durchgeführt wurde, zeigt, dass schon jetzt jeder dritte Schüler in Deutschland an depressiven Stimmungen leidet. Die Betroffenen fühlen sich von ihren Mitmenschen unverstanden und antriebslos. Oft leiden die betroffenen Jungen und Mädchen unter Schulstress oder einem belastenden Klima in der Klasse. Doch auch der zunehmende Leistungsdruck führt immer häufiger zu depressiven Stimmungen.

Nach den Ergebnissen der Studie, sind Haupt- und Realschüler im Vergleich zu Gymnasiasten stärker von depressiven Stimmungen betroffen. Besonders hoch ist der Anteil mit 36 Prozent bei den Schülern, die über einen Migrationshintergrund verfügen. Bei Schülern bis zum elften Lebensjahr beläuft sich der Anteil derjenigen, die an depressiven Stimmungen leiden, auf rund 23 Prozent. Bis zum 18. Lebensjahr steigt dieser Anteil jedoch auf 33 Prozent an.

Wie die Studienautoren betonten, konnte kein Unterschied zwischen den Geschlechtern ermittelt werden. Silke Rupprecht, Leuphana-Projektmanagerin, erklärte bei der Veröffentlichung der Studie, dass die Betroffen in vielen Fällen über ungünstige Bewältigungsstrategien verfügen, die sie im Umgang mit Problemen anwenden. Insgesamt 37 Prozent der Jungen und Mädchen, die an depressiven Stimmungen leiden, gehen Problemen lieber aus dem Weg als das sie versuchen, sie aktiv zu lösen. Der Anteil ist damit doppelt so hoch wie bei den Befragten ohne depressive Stimmungen. Bei ihnen beläuft er sich nur auf 18 Prozent. Dieses Vermeiden kann nach Ansicht der Studienautoren zur Stabilisierung der vorhandenen psychischen Probleme beitragen, sodass sie sich für die Betroffenen zum dauerhaften Begleiter entwickeln.