Palästinensische Fraktionen schließen Abkommen

Thu, May 5, 2011

Nach den jahrelangen Kämpfen haben die beiden verfeindeten Palästinensergruppen Fatah und Hamas ihren Streit feierlich beiseitegelegt. Allerdings gab es am Mittwoch dennoch ein paar Verzögerungen, da es Unstimmigkeiten während der Zeremonie wegen der Unterzeichnungen des Versöhnungsabkommens gab. Letztendlich kam es dazu, dass zwei niederrangige Vertreter der beiden Palästinenserpräsidenten das Abkommen unterschrieben.

Abbas sagte den Menschen, dass nun die Schwarze Seite der Spaltung für immer zerschlagen ist. Vier schwarze Jahre haben den Interessen der Palästinenser geschadet. Abbas sagte weiter, dass jetzt ein Zusammenkommen geschehen ist, um den vereinten Willen zu erklären. Hamas-Chef Meschai betonte einem TV-Sender gegenüber, dass seine Gruppe bereit sei, jeden Preis zu zahlen, damit die Versöhnung der Palästinenser eintreten kann. Die islamistische Terrororganisation Hamas kontrollierte den Gaza-Streifen und somit das Westjordanland. Das jetzt unterschriebene Abkommen sieht unter anderem vor, eine unabhängige Übergangsregierung aufzubauen. Auf der anderen Seite des Abkommens stehen Wahlen, welche in der nächsten Zeit vorgenommen werden. Aber auch die Freilassung von Gefangenen wurde erwähnt. Meschal unterstrich ein sehr wichtiges Ziel des Abkommens. Es soll ein unabhängiger, souveräner Palästinenserstaat entstehen. Allerdings lehnen bisher die radikalen Islamisten das Existenzrecht Israels ab und wollen sich bislang auch nicht dazu verpflichten, sich dem bisherigen Friedensabkommen zu verpflichten. Meschal betonte, dass der Streit mit der Fatah nun vorbei sei. Er sagte, dass der einzige Kampf der jetzt noch bestehe, mit Israel geführt wird. Israel hat das Abkommen kritisiert. Sie befürchten derzeit, dass die Hamas ihren Einfluss auf das Westjordanland ausbreiten können.

Wie sich der Kampf mit Israel nun noch in nächster Zeit entwickelt wird, bleibt abzuwarten. Israel hat Sorge und Zweifel, welche jetzt noch nicht abgelegt werden möchten. Der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak sagte, dass jetzt keine voreiligen Schlüsse gezogen werden möchten. Welche Änderungen dieser Schritt der Palästinenser mit sich bringt, ist jetzt schwer abzuschätzen. Erst mit der Zeit werden sich die Wirkungen bemerkbar machen.