Immunzellen im Darm schützen vor gefährlichen Erkrankungen

Wed, May 11, 2011

Der menschliche Darm leistet bei der täglichen Verdauung Schwerstarbeit. Über die Nahrung nehmen Menschen eine hohe Anzahl von Bakterien auf. Wissenschaftler ist es nun gelungen herauszufinden, dass der Körper durch bestimmte Immunzellen im Darm vor gefährlichen Erkrankungen geschützt wird. Damit haben die Zellen einen hohen Einfluss auf den Erhalt der individuellen Gesundheit.

Bei der Verdauung handelt es sich um einen überaus komplexen Vorgang, der für viele Menschen mit Durchfall und Blähungen endet. Seit Jahren steigt die Zahl von chronischen Darmerkrankungen stetig. Verantwortlich für die wachsende Zahl sind mangelnde Bewegung, eine falsche Ernährung und zu viel Stress. Über die Nahrung gelangen in den menschlichen Darm zahlreiche Nährstoffe und mit diesen wiederum auch Bakterien. Der Darm benötigt die Bakterien zunächst für die Verdauung.

Sobald die Bakterien ihre Funktion erfüllt haben, werden sie durch die Immunzellen, die sich in der Darmwand befinden, normalerweise abgetötet. Mithilfe von Tierversuchen haben Forscher nun herausgefunden, dass für diesen Prozess vor allem ein bestimmter Typ der Lymphozyten verantwortlich ist. Die Lymphozyten, die sich im menschlichen Darm befinden, sind dazu in der Lage, Bakterien, die in die Darmwand eindringen, schnell zu erkennen.

Während sie die Bakterien erkennen, beginnen sie bereits mit der Produktion von entsprechenden Abwehrstoffen. Sie sollen die Bakterien wirkungslos machen. Durch diese Funktion bleibt der Körper langfristig gesund. Die Wissenschaftler konnten eine ähnliche Funktion auch bei den Tests nach Mäusen nachweisen.

Im Rahmen des Tests verabreichten die Forscher einer Gruppe genmanipulierter Mäuse ohne Lymphozyten, sowie einer Gruppe normaler Mäuse mit Salmonellen versetztes Trinkwasser. Drei Stunden später haben die Wissenschaftler die Zahl der Erreger gemessen. Gegenüber den normalen Mäusen war die Zahl der Erreger in der Milz der Tiere ohne Lymphozyten hundertfach höher. Die Zahl der Erreger verringerte sich erst nach rund 24 Stunden, also nachdem andere Teile des Immunsystems mit der Bekämpfung dieser starteten.